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Der Wald trägt viel zur Biodiversität bei

Der Schweizer Wald erbringt viele Leistungen für die Gesellschaft und die Natur. Unter anderem liefert er Holz, bindet Kohlenstoff und reinigt die Luft. Der Wald bildet aber auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. So sind rund 60 Prozent aller in unserem Land vorkommenden Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien auf den Wald angewiesen und dort auch vorhanden.

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Die Waldeigentümerinnen und -eigentümer sind sich ihrer Verantwortung bewusst und leisten schon heute sehr viel für die Biodiversität. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat in seinem 2013 publizierten Bericht «Waldpolitik 2020» festgestellt, dass die ökologische Qualität in unseren Wäldern in den letzten Jahren zugenommen hat und im Vergleich zu anderen Ökosystemen sehr hoch ist. Dies hat sich seither noch weiter verbessert. Der naturnahe Waldbau in der Schweiz hat weltweit Vorbildcharakter. Das anerkennen auch die Naturschutzorganisationen. So erfolgt beispielsweise die Waldverjüngung wenn möglich natürlich, Totholz wird gezielt liegen gelassen, damit es wertvolle Lebensräume für Tiere bietet. Daneben sind unsere Wälder Erholungsgebiete für die Bevölkerung, schützen vor Naturgefahren und werden für die Holzproduktion genutzt.

Ja zu Biodiversität – Nein zur Biodiversitätsinitiative

Am 22. September 2024 wird das Schweizer Volk über die Initiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» (Biodiversitätsinitiative) abstimmen. Davon ist auch der Wald stark betroffen. Die Initiative bringt den Waldeigentümerinnen und -eigentümern keinen Mehrwert. Die naturnahe Waldbewirtschaftung und die bestehenden Fördermassnahmen erlauben es bereits heute, zielführende Massnahmen für die Biodiversität umzusetzen.

WaldSchweiz lehnt daher die Biodiversitätsinitiative ab. Das ist aber nicht als Absage an die Biodiversität im Wald zu verstehen: Die Initiative schiesst über das Ziel hinaus. Müsste sie umgesetzt werden, würden weitere Vorgaben die Pflege des Waldes und damit dessen Anpassung an den Klimawandel erschweren. Zusätzliche Einschränkungen für die Waldbesitzenden, wie sie die Biodiversitätsinitiative verlangt, sind nicht nur unnötig, sondern schädlich für die Waldbewirtschaftung.

Nutzung würde eingeschränkt – zuungunsten der Biodiversität

Wegen der klimatischen und geologischen Unterschiede sind unsere Wälder bereits heute sehr vielfältig. Im Wald gibt es keine Düngung und keinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch dank der im Waldgesetz vorgeschriebenen, nachhaltigen Bewirtschaftung haben die Wälder in der Schweiz für die Erhaltung der Artenvielfalten eine grosse Bedeutung, denn rund 60 Prozent aller in unserem Land vorkommenden Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien sind auf den Lebensraum Wald angewiesen. Der Wald bietet ihnen diesen Lebensraum schon heute.

Im Initiativtext steht, dass die Natur auch ausserhalb der Schutzobjekte zu schonen sei. Was dies für den Wald heisst, ist offen und schafft entsprechend Unsicherheiten. Es ist davon auszugehen, dass zusätzliche Einschränkungen auf die Waldeigentümerinnen und
-eigentümer zukommen würden. So ist es ein offenes Ziel der Initianten, das heutige waldpolitische Ziel, zehn Prozent der Waldfläche als Reservate auszuscheiden, deutlich zu erhöhen. Was dabei vergessen geht: Bereits heute sind etwa 20 Prozent der Waldflächen faktische Waldreservate, weil sie nicht mehr bewirtschaftet werden, da sie schlecht erschlossen sind oder sich die Bewirtschaftung nicht lohnt. Ein gepflegter und genutzter Wald ist für die Artenvielfalt aber zentral. Dank gezielter Bewirtschaftung können Forstbetriebe Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schaffen und Schäden z.B. durch Käferbefall begrenzen. Die Biodiversitätsinitiative würde dies alles stark einschränken.

Die Biodiversitätsinitiative geht in ihren Forderungen zu weit. Wird sie angenommen, wird es zulasten der Waldeigentümerinnen und -eigentümer weitere Vorgaben geben, welche die Bewirtschaftung und die Pflege des Waldes und damit auch die Anpassung an den Klimawandel gefährden. Aus all diesen Gründen lehnt WaldSchweiz die Biodiversitätsinitiative klar ab.

 

Kontakt
Benno Schmid
Leiter Kommunikation und Politik, WaldSchweiz
+41 32 625 88 71
benno.schmid@waldschweiz.ch

 

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