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Der Japanische Staudenknöterich ist eine hochinvasive Pflanze in Europa.

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Invasive Arten verursachen weltweit Milliarden-Schäden

Der Mensch bringt sie beabsichtigt oder unbeabsichtigt in ein neues Ökosystem ein, von wo aus ihr Feldzug beginnt. Gebietsfremde Tier-, Pilz- und Pflanzenarten gelten als eine der wichtigsten Treiber vom Wandel in der Natur.

Der anfangs September veröffentlichte Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) zeigt in aller Deutlichkeit auf, welch enorme Schäden gebietsfremde und durch den Menschen eingeschleppte Tier-, Pilz- oder Pflanzenarten an bestehenden Ökosystemen verursachen. Auch in finanzieller Hinsicht sind die Auswirkungen enorm. Der Bericht geht von Kosten in Milliardenhöhe aus.

Insgesamt seien Mensch und Natur durch invasive Arten in allen Regionen der Erde bedroht, heisst es. In einigen Fällen sei es schon zu dramatischen und unumkehrbaren Veränderungen der biologischen Vielfalt und zu einer massiven Reduktion der Artenvielfalt gekommen. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Menschen: «Wirtschaft, Ernährungssicherheit, Wasserversorgung und menschliche Gesundheit werden durch invasive gebietsfremde Arten tiefgreifend und negativ beeinflusst.» Diese IPBS-Analyse berücksichtigte das lokale sowie das globale Artensterben.

Obwohl der Effekt, den invasive Arten haben, schon seit Jahren bekannt ist, nehmen Ausmass und die Auswirkungen weiter zu. Und dies, ohne dass jemand das tatsächliche Ausmass kennen würde. Denn das sei aufgrund komplexer Wechselwirkungen und Rückkoppelungen zwischen direkten und indirekten Triebkräften nur schwer vorherzusagen sein, so die IPBES-Analyse. Klar ist indes: Viele menschliche Aktivitäten begünstigen die Ausbreitung von gewissen Arten. Diese werden weiterhin durch Transport oder beabsichtigtes Einführen in ein fremdes Gebiet eingebracht, wo die Arten sich dann etablieren und weiter ausbreiten. Die Analyse geht deshalb davon aus, dass invasive gebietsfremde Arten sich künftig noch schneller ausbreiten als bisher.

Um der Entwicklung Einhalt zu gebieten, schlägt der Bericht Prävention und Vorsorge vor. Das seien die «kosteneffektivsten Optionen und daher entscheidend für das Management der Bedrohung». Die Ausrottung von solchen invasiven Arten gilt bislang als kosteneffektivste Option. Durch sogenanntes adaptives Management könne die Wiederherstellung von Ökosystemen gelingen. Dort, wo die invasiven Arten nicht ausgerottet werden können, kann der Fokus auf der Wiederherstellung von Ökosystemfunktionen zu Lande oder zu Wasser gelegt werden. 

Beim Kampf gegen diese invasiven gebietsfremden Arten braucht es oft länderübergreifende Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Massnahmen, so der IPBES-Bericht. (Mischa Hauswirth)

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